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Trinkt Wasser!

Avatar of stelzer 19. März 2021, Lifestyle , Nachhaltigkeit

Leitungswasser in Deutschland ist von sehr guter Qualität. Wer es trinkt, handelt nachhaltig und spart überdies eine Menge Geld.

„Wie, eure Kinder möchten Leitungswasser? Wir haben doch auch Saft da oder Limo da. Nein? Dann wenigstens Sprudel aus der Flasche ...“ Derartige erstaunte Reaktionen habe ich schon öfters erlebt, wenn wir irgendwo zu Besuch waren und die Kinder schlicht und einfach ein Glas Wasser haben wollten. „Leitungswasser“ – das klingt für manche Menschen immer noch irgendwie mitleiderregend. So als würde man an der Lebensqualität sparen.

Wasser aus Island oder Kanada? Nachhaltig ist anders!

Dabei ist Leitungswasser in Deutschland ein hochwertiger Durstlöscher. Doch bei vielen Menschen hat es immer noch ein Imageproblem. Kein Wunder, denn „Leitungswasser“, das klingt nun einmal nicht so spektakulär wie mineralisches Quellwasser aus den Vogesen, Gletscherwasser aus Kanada oder vulkanisch-artesisches Wasser aus Island.

Aber mal ganz ehrlich: Muss man Wasser um die halbe Welt transportieren (oder auch nur quer durch die Republik), wenn man es auch perfekt aufbereitet aus der Talsperre oder aus dem Fluss vor der eigenen Haustüre haben kann? Das ist nicht nachhaltig, sondern ziemlich teuer und umweltschädlich.

Mit Leitungswasser bares Geld sparen

Nach Angaben der Verbraucherzentrale ist die Klimabelastung fast 600-mal höher, wenn man statt Leitungswasser Mineralwasser trinkt. Gleichzeitig ist Leitungswasser etwa 100-mal günstiger als Mineralwasser aus Flaschen: 2 Liter Trinkwasser aus der Leitung kosten inklusive der Abwassergebühr im Schnitt gerade mal 1 Cent. Hinzu kommt, dass die lästige Schlepperei entfällt, denn es wird ja sozusagen über die Leitung frei Haus geliefert.

Deutsche Trinkwasserverordnung gibt Sicherheit

Das Trinkwasser in Deutschland, das von den örtlichen Wasserwerken in aufwändigen Aufbereitungsverfahren gereinigt wird, ist eines der am besten kontrollierten Lebensmittel überhaut. Dafür sorgt die Trinkwasserverordnung. Diese garantiert laut Umweltbundesamt, „dass Trinkwasser gesundheitlich unbedenklich und frei von vermeidbaren Verunreinigungen ist und am Wasserhahn in einwandfreiem Zustand entnommen werden kann. Mehr als 99 % der Messwerte des deutschen Trinkwassers genügen den Güteanforderungen der Trinkwasserverordnung oder übertreffen sie deutlich.“

Und was ist mit Blei in den Leitungen?

„Ja, du hast ja prinzipiell recht“, meinte eine Freundin, als wir über das Thema sprachen. „Das Wasser mag ja insgesamt eine gute Qualität haben. Aber ich traue den Leitungen in unserem Haus nicht. Woher weiß ich denn, ob da nicht Blei oder andere Ablagerungen drin sind. Da möchten wir kein Risiko eingehen.“ Ich kann die Sorge verstehen. Aber andererseits: Dann darf man mit dem Wasser aus der Leitung auch nicht kochen. Denn ob im Essen, im Kaffee oder im Glas – es landet ja am Ende immer im Körper.

Gegen die Angst hilft nur eines – Fakten. Tatsache ist: Seit den 1970er-Jahren sind in Deutschland keine Bleileitungen mehr verbaut worden. Laut Umweltbundesamt gibt es sie zwar noch in älteren Gebäuden, aber nicht mehr allzu oft. Denn der gesetzliche Grenzwert wurde 2013 auf zehn Mikrogramm pro Liter abgesenkt – dieser ist mit Bleileitungen nicht einzuhalten. Wer unsicher ist, kann (auf eigene Kosten) eine fachgerechte Labormessung in Auftrag geben. Die örtlichen Gesundheitsämter beraten hierzu.

Auch die Sorge vor Schadstoffen und Krankheitserregern im Trinkwasser ist unbegründet:  Trinkwasser wird hierzulande regelmäßig mikrobiologisch, physikalisch und chemisch analysiert und kontrolliert.

Tipps für gesunden Trinkwassergenuss:

1. Wasser aus der Leitung immer etwas laufen lassen, bevor man es trinkt oder zum Kochen verwendet. Denn nur im sogenannten „Stagnationswasser“, das für längere Zeit in den Rohren gestanden hat, können sich Keime bilden.

2. Warmwasser aus dem Durchlauferhitzer nur trinken, wenn es zuvor auf mindestens 60 °C erwärmt wurde.

3. Keine Arzneimittelreste oder andere Chemikalien im Abfluss entsorgen.

4. Im Zweifel den/die Hauseigentümerin nach dem Material der Leitungen befragen. Bleirohre müssen wegen der Gesundheitsgefahr zwingend ausgetauscht werden. 

5. Arbeiten an der Trinkwasser-Installation nur von Fachbetrieben durchführen lassen.

6. Aktuelle Informationen über die Qualität des Trinkwassers gibt es auf den Webseiten des örtlichen Wasserversorgers.

Bleibt gesund und hinterlasst gerne einen Kommentar!