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Stadtwerke und Abwasserbetrieb Troisdorf intensivieren Energieeinsparungen

Avatar of schmitz 02. September 2022, Engagement, Nachhaltigkeit , SWT-News

Zur Sicherung der Energieversorgung hat die Bundesregierung ein ganzes Maßnahmenbündel beschlossen, das mit-unter kurzfristig umgesetzt wird und neben Wohnhäusern auch öffentliche Gebäude betrifft. Die sogenannte „Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung durch kurzfristig wirksame Maßnahmen“ (EnSikuMaV) ist für die Dauer von sechs Monaten am 1. September in Kraft getreten. 

Mit gutem Beispiel vorangehen

Schon lange vor der öffentlichen Anordnung haben die Stadtwerke Troisdorf auf Nachhaltigkeit gesetzt und als Vorbild konsequent umfangreiche Energiesparmaßnahmen vorangetrieben. Um den internen Energieverbrauch zu reduzieren, wurden beispielsweise veraltete Rastereinbauleuchten durch moderne LEDs ersetzt, grundsätzlich – wo möglich – die Anzahl der Leuchten pro Raum reduziert und obendrein an vielen Stellen Bewegungsmelder installiert, um die Beleuchtung nach Bedarf zu steuern. Allein durch diese Maßnahmen konnte beispielsweise der Ener-gieverbrauch in allen Büros und Besprechungsräumen bei den Stadtwerken Troisdorf um 70 bis 75% reduziert werden. 

Jede gesparte Kilowattstunde hilft

Ab sofort bleibt es im Stadtwerke-Kundenzentrum unter der Woche zwischen 17:00 und 6:45 Uhr dunkel und freitags wird das Licht bereits um 15:00 Uhr ausgeschaltet, um auch übers Wochenende Strom zu sparen. Gar nicht mehr beleuchtet werden die Pumpe sowie Stelen und Poller vor dem Stadtwerke-Haupthaus, wohingegen die ohnehin effiziente LED-Außenbeleuchtung auch weiterhin als Wege- und Sicherheitsbeleuchtung dient. Aus Energieeffizienzgründen wurde auch die Beleuchtung des Wasserwerks in Oberlar mit sofortiger Wirkung eingestellt. 

Auch der für die lokale Straßenbeleuchtung zuständige Abwasserbetrieb Troisdorf, AöR (ABT) fokussiert schon lange die Energieeffizienz und hat seine Straßenbeleuchtung in weiten Teilen auf effiziente LED-Technik umgerüstet, die zudem mit 100 % Naturstrom betrieben wird. So konnte allein in den letzten Jahren der Stromverbrauch der Straßenbeleuchtung um weitere 12 % gegenüber 2018 reduziert werden. Da die EnSikuMaV nun vorschreibt, dass Gebäude und Denkmäler für rein repräsentative Zwecke nicht mehr angestrahlt werden dürfen, werden beispielsweise ab sofort die beiden Kirchen in Oberlar und Spich sowie das Peek & Cloppenburg-Gebäude in der Troisdorfer Fußgängerzone nicht mehr durch den ABT beleuchtet. Das Gleiche gilt für die Beleuchtung der Bäume in der Fußgängerzone sowie perspektivisch für die Weihnachtsbeleuchtung. In den von der öPA betriebenen Parkhäusern wird die Beleuchtung auf das gesetzlich vorgeschriebene Minimum reduziert. 

Mit vielen kleinen Schritten in eine bessere Zukunft

Nicht nur in Sachen Beleuchtung schreibt die EnSikuMaV Maßnahmen vor. Sie geht so weit, dass sie beispielsweise auch den Betrieb von Durchlauferhitzern untersagt, wenn diese vorrangig zum Händewaschen genutzt werden. Aus diesem Grund haben die Stadtwerke umgehend das Warmwasser an ihren Handwaschbecken ausgeschaltet. Bereits Anfang des Jahres wurden die herkömmlichen Wasserhähne in den Waschräumen gegen kontaktlose Armaturen ausgetauscht, die sich automatisch abstellen und damit zum Wassersparen beitragen. 

„Jede Einsparung isoliert betrachtet mag gar nicht so wahnsinnig viel erscheinen, aber die Summe unserer Anstrengungen ist beachtlich und wir sind bestrebt, auch künftig noch viel mehr im Sinne der Nachhaltigkeit zu tun“, versichert Stadtwerke-Geschäftsführerin Andrea Vogt. Gleichzeitig mahnt sie, dass es einer gemeinschaftlichen Kraftanstrengung bedarf, um diese Krise erfolgreich zu meistern und dass jeder seinen Beitrag dazu leisten müsse. 

„Statt aber mit erhobenem Zeigefinger durch die Welt zu ziehen, sollten wir den Bürgerinnen und Bürgern lieber Hilfestellungen bieten, wie sie – durchaus auch mit kleinen Schritten – die Energiewende aktiv vorantreiben können“, so Vogt. Die Stadtwerke bieten neben attraktiven Contracting-Angeboten im Bereich hochmoderner Heizungsanlagen auch Pacht-Solaranlagen und im Onlineshop E-Ladestationen, Energiemanagement-Tools und diverse PV-Anlagen. Mit derartigen Produkt- und Serviceleistungen haben Stadtwerke-Kunden die Möglichkeit, ihren persönlichen Beitrag zur Energiewende beizutragen. Denn die Vorgaben der EnSikuMaV sind ein erster, kurzfristiger Schritt, der aktuellen Krise die Stirn zu bieten. Weitere Maßnahmen werden folgen. 

Perspektivwechsel ist gefragt

Aufgrund der Gaskrise werden alle Bürger aufgefordert, ihr Heizverhalten zu überdenken. Während es Privatpersonen freigestellt ist, die Temperatur in ihren Wohnräumen abzusenken, verbietet die EnSikuMaV explizit das Beheizung von Gemeinschaftsflächen in öffentlichen Nichtwohngebäuden. Und auch die Höchsttemperatur für Arbeitsräume wird vorgegeben. Sobald die Stadtwerke ihre Heizung im Herbst in Betrieb nehmen werden, wird die Vorlauftemperatur so weit abgesenkt, dass ein Erwärmen der Räume auf über 19 Grad nicht möglich sein wird. Für Kontrollmessungen werden aktuell zahlreiche Raumthermometer beschafft. 

„Gas einzusparen ist wichtig; heute mehr noch als vor der Gaskrise. Auch hier haben wir vorausschauend neue Wege eingeschlagen und was viele gar nicht wissen: Bereits seit 2013 können wir unser Kundenzentrum vollständig mit hocheffizienten Wärmepumpen beheizen, so dass wir gar kein Gas verbrauchen. Die Zukunft liegt darin, dass wir uns von fossilen Brennstoffen verabschieden und auf regenerative Energie setzen“, ist Vogt überzeugt.