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Stadtwerke Troisdorf & Freifunk Rhein-Sieg e.V. vernetzen die Zukunft 

Avatar of schmitz 30. April 2025, Engagement, Nachhaltigkeit , SWT-News

Die Stadtwerke Troisdorf und der gemeinnützig arbeitende Verein Freifunk Rhein-Sieg e.V. intensivieren ihre Zusammenarbeit, um die Digitalisierung in Troisdorf weiter voranzutreiben – und das zum Vorteil aller Bürgerinnen und Bürger. Denn ein wichtiger Bestandteil der Kooperation sind die gemeinschaftliche Nutzung und der sukzessive Ausbau des sogenannten Troisdorfer LoRaWAN Gateway-Netzwerkes. Bereits heute haben die Stadtwerke Troisdorf zusammen mit dem Freifunk Rhein-Sieg e.V. eine nahezu flächendeckende Abdeckung im Stadtgebiet erreicht.

Wie Bürger die Troisdorfer LoRaWAN-Infrastruktur kostenlos nutzen können

Die Abkürzung LoRaWAN steht für „Long Range Wide Area Network“. Dieses Netzwerk basiert auf einem Funkprotokoll für drahtlose, energieeffiziente Kommunikation über große Distanzen. Vorrangig wird LoRaWAN für Sensorik im Bereich des Internet der Dinge (IoT) eingesetzt. So können beispielsweise Temperatur-, Klima- und Leckagesensoren eingebunden werden. Die meist geringen Datenmengen können über eine große Reichweite bei langer Batterielaufzeit versendet werden. Wer eigene Sensoren einsetzen möchte, kann das LoRaWAN-Netz kostenfrei nutzen – ganz ohne Mobilfunk oder WLAN. Interessant dürfte das beispielsweise für Pächter von Schrebergärten sein, die ihre Parzelle mit Bewegungsmeldern überwachen oder mit Bodenfeuchtesensoren checken wollen, wann sie wieder zum Gießen vorbeischauen müssen. Gleichermaßen interessante Einsatzgebiete: Füllstandsensoren für die Regentonne, clevere Lichtsteuerung im Carport und viele Anwendungen im Smart Home- oder Hobbybereich. Und das Beste: Wer passende Sensoren hat, braucht nichts weiter als einen kostenfreien Account beim offenen Netzwerk „The Things Network“ (TTN). Einfach unter https://www.thethingsnetwork.org/ registrieren, dort seine Sensoren anmelden und schon kann’s losgehen.

Wie smarte Sensoren Troisdorf sicherer und effizienter machen

Seit 2020 setzen die Stadtwerke Troisdorf auf LoRaWAN, um digitale Anwendungen in der Stadt voranzubringen – von der Verbrauchserfassung in der Wohnungswirtschaft bis zur Infrastrukturüberwachung. So werden Verbrauchsdaten von Heizkostenverteilern sowie Wärme- und Wasserzählern automatisch per Funk übertragen – für eine einfache, effiziente Abrechnung. Auch bei der Sicherung von Glasfaserschränken der TroiLine kommen Sensoren zum Einsatz, die bei Erschütterungen oder Rauchentwicklung Alarm schlagen.

LoRaWAN wird auch im städtischen Abfallmanagement genutzt: In Altenrath melden vernetzte Mülleimer ihren Füllstand, sodass der Baubetriebshof Leerungen bedarfsgerecht planen kann. „Dies spart Zeit, reduziert Kosten und schont die Umwelt. Ein gutes Beispiel dafür, wie IoT-Geräte eine zentrale Technologie für die digitale Stadt der Zukunft sind“, stellt der Leiter der Stabsstelle Digitalisierung bei der Stadt Troisdorf Fabian Wagner fest. Weitere geplante Anwendungen reichen von Parkraummanagement über ein digitales Energiemonitoring öffentlicher Gebäude bis hin zu Bodenfeuchtesensoren für Grünflächen. Ein aktuelles Beispiel: Ein Pegelsensor an der Eschmarer Mühle liefert künftig Daten für Landwirte, um die Wasserentnahme besser steuern zu können.

Doppelter Nutzen durch Netzwerkausbau

Durch die Zusammenarbeit zwischen den Stadtwerken Troisdorf und dem Freifunk-Rhein-Sieg e.V. können nun Daten zwischen den beiden Netzwerken ausgetauscht werden. Bereits fünf Gateways der Stadtwerke wurden entsprechend umkonfiguriert und sind nun im TTN sichtbar, einem offenen, globalen und crowdbasierten IoT-Datennetzwerk. Mit Blick auf die Zukunft sollen alle neu installierten Gateways der Stadtwerke für das kollaborative LoRaWAN-Netzwerk – TheThingsNetwork – freigeschaltet werden. Im Gegenzug laufen bereits erste Tests, um die zurzeit sieben Gateways des Freifunk Rhein-Sieg e.V. für die Stadtwerke nutzbar zu machen. Die angestrebte enge Verzahnung der Netzwerke sorgt für eine bessere Abdeckung, erhöhte Verfügbarkeit und einen nachhaltigen Ausbau des Netzes in Troisdorf. Dabei setzt der gezielte Ausbau der LoRaWAN-Infrastruktur bewusst auf Überlappungen bei der Abdeckung einzelner Gateways. „Durch diese Redundanz erreichen wir eine deutlich erhöhte Verfügbarkeit der Netze. Das kommt nicht nur der Stadt Troisdorf zugute, sondern auch dem lokalen Gewerbe und allen Bürgerinnen und Bürgern“, erklärt Christian Krüger aus der Abteilung Wärmelösungen und Quartiere der Stadtwerke Troisdorf. 

Die Kooperation zwischen den Stadtwerken Troisdorf und den Freifunkern trägt dazu bei, die Stadt fit für die digitale Zukunft zu machen. „Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit den Stadtwerken Troisdorf digitale Infrastruktur schaffen, die allen offensteht – ohne Kommerz und ohne Zugangshürden. Das stärkt die digitale Teilhabe in unserer Stadt und ermöglicht innovative Projekte direkt aus der Nachbarschaft,“ betont Andreas Groß, 1. Vorsitzender des Freifunk Rhein-Sieg e.V.