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Reden hilft! – Schüler diskutierten mit Experten über „Unsere Energiewende in NRW!“

Avatar of Christine Steffens 15. November 2022, SWT-News

Über 100 Schüler kamen in der Aula des Troisdorfer Heinrich-Böll-Gymnasiums (HBG) zusammen, um einer spannenden Podiumsdiskussion zum Thema Energiewende zu lauschen und ihre eigenen Ideen, Sorgen und Nöte in Sachen Nachhaltigkeit vorzutragen. Darauf waren sie gut vorbereitet, schließlich hatten sie sich vorab intensiv mit dem Thema beschäftigt. Sie besuchten Workshops, in denen sie sich interaktiv mit Themen wie dem Klimawandel und Klimaschutzzielen auseinandersetzten, wodurch die Multivisionsveranstaltung mit ihren Gruppenarbeiten, Rollenspielen, Infoblöcken und Filmen zu einer runden Sache wurde. Veranstaltet wurde der abwechslungsreiche Umweltbildungsprojekttag von der Landesgruppe NRW des Bundesverbands der Energie und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW) mit Unterstützung der Stadtwerke Troisdorf.

Ansichtssache – Kontroverse Diskussion fördert Verständnis

Die Energiewende ist eine Mammutaufgabe, die nur dann gelingen kann, wenn alle sie gemeinschaftlich angehen – so der Tenor der Podiumsdiskussion, an der sich neben Stadtwerke-Geschäftsführer Michael Roelofs auch Kornelius Schulte-Kellinghaus, Inhaber des nachhaltigen Troisdorfer Modelabels „flowseekers“, beteiligte. Damit eine spannungsgeladene Diskussion gelingt und auch die Schüler in ihren Bann zieht und zum Mitreden anregt, braucht es unterschiedliche Perspektiven. Diese haben zudem Regina Hopp-Konrad, Eigentümerin vom Unverpacktladen „Einfach Lose“, und Sebastian Kremer, CSO-Chief Sales and Marketing Officer von „silver plastics“ eingenommen. Auch Ulrike Tesch, Amtsleiterin des Amtes für Umwelt- und Klimaschutz der Stadt Troisdorf hat ihre Sicht der Dinge im Hinblick auf das Thema Nachhaltigkeit geschildert und sich ihrem Herzensthema „Nachhaltige Mobilität vor Ort“ gewidmet.

Kritisch setzten sich die Jugendlichen und die Referenten beispielsweise mit der Frage auseinander, wie viel Verpackung überhaupt sinnvoll und nötig sei, schließlich ersticke man zunehmend im Verpackungsmüll. Verständlich, dass die Meinungen der Inhaberin eines Unverpacktladens und dem Verkaufsleiter beim Folienhersteller silver plastics dabei auseinander gingen. Und dennoch konnte man sich darauf verständigen, dass man zwar zum gegenwärtigen Zeitpunkt beispielsweise noch nicht auf sämtliche Lebensmittel-Verpackungen aus Hygiene- und Haltbarkeitsgründen verzichten könne, es aber gelte, auf unnötige Verpackungen wo immer möglich zu verzichten. Kremer betonte zudem, dass die Produktion von Verpackungsmaterialien in seinem Unternehmen möglichst ressourcenschonend gestalten wird und dass das Familienunternehmen zahlreiche Anstrengungen unternehme, seinen Energieverbrauch drastisch zu drosseln.

Wertewandel macht sich bemerkbar

Bei dem Stichwort „Klimafreundliche Produktion“ stieg auch Schulte-Kellinghaus in die Diskussion ein, dessen Label zudem für nachhaltige Materialien und faire Bedingungen stehe. Längst überfällig sei die Wegwerfmentalität und es freue ihn, dass Jugendliche beim Shoppen zunehmend auf hochwertige und langlebige Klamotten setzen würden, statt der Verlockung zu erliegen, qualitativ minderwertige T-Shirts zu Dumpingpreisen zu kaufen. Diese bewusste Kaufentscheidung für Bio-Baumwoll-Markenware sei ein kleiner, aber essenzieller Schritt für eine bessere Zukunft.

Die Schüler brachten während der Diskussionsrunde ihren Wunsch nach mehr nachhaltgier Mobilität vor und fragten unter anderem konkret, warum der ÖPNV in Troisdorf nicht kostenlos sei wie in Luxemburg. Tesch halte dies grundsätzlich für eine gute Idee und erklärte, warum es jedoch nicht kurzfristig dazu kommen werde; viele Akteure hätten diesbezüglich Entscheidungen zu treffen, so dass noch ein langer Weg bis zur eventuellen Umsetzung gegangen werden müsse. Perspektivisch näherliegend sei da der Ausbau des Fahrradweg-Netzes in Troisdorf, der konsequent weiter vorangetrieben werden soll.

Dranbleiben, mitdenken und anpacken

„Ich bin sehr positiv überrascht, wie intensiv sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Thema auseinandersetzen. Es ist wichtig, dass auch die jungen Menschen mitdenken und sich engagieren, denn schließlich sind sie und die nachfolgenden Generationen es, für die wir die Energiewende vorantreiben“, so Roelofs. Bei dem offenen Meinungsaustausch wurden auch kritische Stimmen laut und so hatte eine Schülerin darauf hingewiesen, dass sie sich immer mehr einschränken müsse, während sie gleichzeitig das Gefühl habe, dass die großen Energieverbraucher aus der Industrie nicht genug in Sachen Nachhaltigkeit und Klimaschutz täten.

„Natürlich gilt das Energiesparen für alle – Privatpersonen und die Industrie – und ich betone immer wieder, dass jede nicht verbrauchte Kilowattstunde unsere wertvollste Ressource ist“, resümiert Roelofs. „Die aktuelle Energiekrise stellt uns alle vor große Herausforderungen und führt uns eindrucksvoll vor Augen, was auf dem Spiel steht. Umso wichtiger ist es, dass wir nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern miteinander im Dialog bleiben. Jeder einzelne kann etwas bewirken und die Summe unserer Anstrengungen wird sich auszahlen!“

 

Bildunterschrift:

Angeregt diskutierte Stadtwerke-Geschäftsführer Michael Roelofs mit Schülern des Heinrich-Böll-Gymnasiums und weiteren lokalen Referenten, wie man die Energiewende vor Ort aktiv vorantreiben könnte.  Viele Fragen brannten den Schülerinnen und Schülern unter den Nägeln, die ihre Zukunft in Gefahr sehen und gleichzeitig konkrete Idee vortrugen, wie man die Energiewende mit vereinten Kräften aufhalten könne.