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Podiumsdiskussion zur Energiewende in der Europaschule

Avatar of schmitz 06. April 2022, Events, Engagement, Nachhaltigkeit , SWT-News

Zum Start der Umweltprojektwoche „Unsere Energiewende in NRW!“ in der Europaschule Troisdorf kamen zur Podiumsdiskussion drei Experten für Energie und Nachhaltigkeit zusammen: Andrea Vogt, Geschäftsführerin der Stadtwerke Troisdorf, Sebastian Kremer, Verkaufsleiter bei silver plastics, und Florian Wester, Wildbienenexperte und Gründer des Start-Ups „flowbee“. Gemeinsam beantworteten sie sowohl spannende als auch kritische Fragen von 70 Schülerinnen und Schülern. 

Zum Auftakt der Umweltprojektwoche präsentierten Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 bis 11 in der Aula ihre Konzepte für ein Neubaugebiet, das ausschließlich regenerative Energiequellen nutzt. Diese Aufgabe hatten ihnen zwei Moderatoren von Die Multivision e.V. gestellt, einem Verein, der sich der Jugend- und Erwachsenenbildung widmet und abwechslungsreiche Schulbildungsveranstaltungen organisiert, die sich dem Thema „Unsere Energiewende in NRW!“ widmen.

Schüler planen klimaneutrales Neubaugebiet

In ihren Konzepten sollten die Schülerinnen und Schüler berücksichtigen, welche Hindernisse es bei der Energiewende zu überwinden gilt. Mit diesem Thema setzte die junge Generation sich kritisch auseinander und wägte ab, welche regenerativen Energien für ihr Plan-Neubaugebiet geeignet sind – und welche vielleicht nicht. Auch, wie die Arbeitsplatzsicherung aussehen könnte von Menschen, die noch im Bereich fossiler Brennstoffe tätig sind, wurde diskutiert. Und, wie jeder Einzelne natürliche Ressourcen schonen könnte, indem er Energie einfach einspart. Zum Beispiel, indem von der Kommune Fahrradwege ausgebaut würden, damit Bürgerinnen und Bürger das Auto öfter stehen ließen. Carsharing-Angebote mehr zu bewerben war auch ein Vorschlag. Denn sich ein Auto zu teilen ist ökologischer, als wenn jede Person ein eigenes Auto besitzt.

Trotzdem gilt es immer abzuwägen, ob Veränderungen sinnvoll sind. Auf Lebensmittel-Verpackungen vollkommen zu verzichten sei aus Hygienegründen und der Haltbarkeit noch nicht möglich, bekannte Sebastian Kremer, Verkaufsleiter beim Folienhersteller silver plastics. Sein Unternehmen bemühe sich aber, die Produktion möglichst ressourcenschonend zu gestalten. Und auch kleine Schritte können für den Klima- und Artenschutz einen Unterschied machen, wie Florian Wester, Gründer von flowbee, versicherte und Nisthilfen für Wildbienen vorstellte.

Spannende Diskussion mit den Experten

Da die Energiewende eine der großen gesamtgesellschaftlichen Aufgaben in den nächsten Jahren und Jahrzehnten sein wird, ist der Austausch mit der jungen Generation umso wichtiger. Die Schülervorträge schufen die Basis für die anschließende Podiumsdiskussion.  Manche Schülerfragen an die Stadtwerke-Geschäftsführerin Andrea Vogt waren ganz konkret. Zum Beispiel, wie viele Haushalte ein Windrad überhaupt mit Strom versorgen könne. Die Antwort überraschte alle: ganze 3.500 Haushalte! Und die technisch neuesten Windräder, die aktuell geplant werden, könnten sogar 6.800 drei-Personen-Haushalte versorgen.

„Sehr spannend!“ fand Vogt die Herangehensweise der Schülerinnen und Schüler. Die Stadtwerke Troisdorf hatten bereits ein Neubauprojekt realisiert, in dem ein Geothermie-Netz verlegt worden war; so ist dieses Wohngebiet bei der Wärmeversorgung unabhängig und klimaneutral. Schon lange setzen die Stadtwerke auf Nachhaltigkeit und unterstützen Hauseigentümer beispielsweise bei der Realisierung von Photovoltaik-Anlagen. Neben dem Ausbau der öffentlichen E-Ladesäulen vertreiben die Stadtwerke in ihrem Online-Shop www.swt-shop.de E-Ladestationen für Zuhause; die sogenannte Wallbox. Und Kunden ohne Hauseigentum können bei den Stadtwerken Troisdorf mit Ökostromtarifen 100 Prozent Naturstrom beziehen. Diesen Strom generieren Wasserkraftwerke in Norwegen, oder auch der Oberlarer Solarpark, der vor Ort 1.000 Haushalte mit grünem Strom beliefert.

Das Thema Zukunfts-Technologie klopften die Schülerinnen und Schüler weiter ab. „Derzeit prüfen wir, ob wir eine Wasserstoff-Tankstelle errichten, an der Lkw grünen Wasserstoff tanken“, berichtet Vogt. Denn Elektromobilität eignet sich nicht für große Transportfahrzeuge – sie sind einfach zu schwer. Vogt verdeutlichte die Dringlichkeit, auf klimaschonende Energien zu setzen. „Die Energiewende ist notwendig, damit unser Planet ein bewohnbarer Ort bleibt.“

Trotzdem war die Hälfte der Jugendlichen pessimistisch, ob der Klimawandel überhaupt noch aufzuhalten sei. Doch viele Berufe, die sich heute mit klimaschonenden Energien beschäftigen, gab es vor 10 Jahren noch nicht. Auch hier übernehmen die Stadtwerke Troisdorf Verantwortung und bieten Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für die neuen Energiesektoren. „Ich bin der festen Überzeugung, dass wir als Gesellschaft alle Möglichkeiten besitzen und wir die Energiewende schaffen!“, betonte Vogt abschließend.