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Großstadtdschungel mal anders

Avatar of stelzer 23. Juni 2020, Lifestyle

Eigentlich wollten wir diese Sommerferien ja im Süden verbringen. Wegen Corona haben wir dann doch umgeplant – Deutschland ist schließlich auch toll! Am Samstag waren wir spontan mal wieder in Düsseldorf. Beim Bummeln durch die Stadt landeten wir dann natürlich auch am Kö-Bogen II. Das ist ein ziemlich imposanter Gebäude- und Bürokomplex mitten im Zentrum. Er liegt direkt neben dem Hofgarten und wird auch das Ingenhoven-Tal genannt, weil er von seinem Architekten Christoph Ingenhoven wirklich aufwändig begrünt wurde. „Wow, wie cool ist das denn“, meinte unser Sohn spontan.

Eine grüne Lunge mitten in der Stadt
Ich war auch beeindruckt. Deshalb habe ich zu Hause gleich mal nachgelesen. Wir haben da tatsächlich vor Europas größter Grünfassade gestanden. Sage und schreibe 8 Kilometer Hainbuchenhecke, bestehend aus 30.000 Pflanzen, wurden hier terrassenförmig auf dem gesamten Gebäude verpflanzt. Der Nutzen soll dem von 80 Großbäumen entsprechen.

Doch was genau ist der Nutzen? Seitdem ich für die Stadtwerke Troisdorf arbeite, will ich es ganz genau wissen, wenn es um Nachhaltigkeit geht. Und so erfahre ich beim Nachlesen weitere spannende Details.

Die Hecken dienen hier als ein natürlicher Kältespeicher – und das nicht nur für das Gebäude selbst. Sie sind auch für die Stadt so eine Art Bio-Klimaanlage, weil sie den innerstädtischen Wärmeeffekt verringern und für saubere Luft sorgen. Außerdem bieten die Hecken auch Raum für Vögel, Insekten und andere Tiere. Und nicht zu vergessen: Grün macht auch Menschen glücklich. Ein Aufenthalt in der Natur soll ja bekanntlich gut gegen Stress sein.

„Hortitecture“ liegt im Trend
Tatsächlich liegt die sogenannte „Hortitecture“, da stecken das lateinische Wort für Garten (hortus) und Architektur drin, im Trend. Kein Wunder, denn überall auf der Welt werden Städte restlos zugebaut und Bodenflächen versiegelt, sodass das Wasser nicht mehr natürlich versickern kann. Gleichzeitig sind die CO2-Emissionen so hoch, dass es einem an manchen Tagen den Atem verschlägt. Städtische Fassaden- und Dachbegrünungen sind da, wie ich finde, eine pfiffige und nachhaltige Ergänzung zu Stadtparks oder begrünten Fahrbahnmittelstreifen.

Da jede Medaille zwei Seiten hat, gibt es aber auch Kritik an aufwändigen Fassadenbegrünungen. Der Investitions- und Pflegeaufwand soll sehr hoch sein, was den ökologischen Nutzen in den Augen der Kritiker schmälert. Und wer macht eigentlich im Herbst das Laub weg, wenn die Blätter fallen?

Keine Ahnung, ehrlich gesagt. Aber ich vermute, auch dazu werden sich die Verantwortlichen Gedanken gemacht haben. Ich jedenfalls finde mehr Grün in den Städten super. Und wenn die Pflanzen dem natürlichen Lauf der Jahreszeiten folgen, umso besser. Ich freue mich jedes Mal, wenn sich im Herbst die Blätter bunt färben. Wenn der Schnee auf den Ästen liegt, wenn im Frühling die ersten Knospen kommen und die Natur dann irgendwann wieder explodiert. So schön!!!

Nachhaltig Geld sparen
Übrigens: Jeder kann für mehr Grün und ein besseres Klima in seinem Wohnumfeld sorgen. Im Garten, auf der Fensterbank oder auch auf dem Dach. Ich persönlich finde Gründächer richtig gut. Denn sie halten Regenwasser zurück, sie kühlen die Umgebung über Verdunstung ab, sie filtern Staub und Schadstoffe aus der Luft und schützen das Dach vor Hagel und anderen Wettereinflüssen.

Und vielleicht wusstet ihr es nicht: In vielen Kommunen stehen Fördermittel für Dachbegrünungen bereit. Falls ihr euch für das Thema interessiert, seht doch einfach mal auf der Webseite eurer Stadt nach.

Die Stadt Troisdorf fördert zum Beispiel begrünte Dachflächen im Rahmen des Förderprogramms „Grüne Dächer für Troisdorf“ mit 25 € pro m². Und der Abwasserbetrieb Troisdorf hilft zusätzlich beim Geldsparen. Bei Dachbegrünungen rechnen unsere netten Kolleginnen und Kollegen vom Abwasserbetrieb nämlich nur 50 % der Grundfläche für die Bestimmung der Niederschlagswassergebühr an!

Wollt ihr mehr über das Förderprogramm der Stadt Troisdorf erfahren? Hier findet ihr alles Wichtige auf einen Blick. Und hier zum Grundflächenerhebungsbogen im Download-Center des Abwasserbetriebs Troisdorf.

Habt ihr schon Erfahrungen mit Gründächern oder Fassadenbegrünungen gemacht? Oder plant ihr gerade eine Begrünung? Berichtet doch mal!