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Food Waste: Zu gut für die Tonne!

Avatar of schmitz 27. August 2021, Nachhaltigkeit

Freitags vor dem Kühlschrank: Beim letzten Wochenendeinkauf ordentlich auf Vorrat gekauft, viel frisches Obst, Gemüse, Wurst, Fleisch und Käse besorgt. Und plötzlich ist die Woche rum und man fragt sich: „Ist das noch gut oder kann das weg?“ Im Zweifelsfall geht man auf Nummer sicher und wirft den welligen Käse oder die nicht mehr taufrische Salami, die verschrumpelte Gurke oder den seit vier Tagen offenen Saft lieber weg. Und denkt sich mit schlechtem Gewissen: Lieber Lebensmittelverschwendung statt Lebensmittelvergiftung.

Manchmal tauchen im Küchen- oder Kühlschrank auch original verpackte Sachen auf, bei denen das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen. Und jetzt?

Gut zu wissen: Verbrauchsdatum und Mindesthaltbarkeitsdatum

Das Verbrauchsdatum bezeichnet den Tag, bis zu dem ein Produkt bedenkenlos verzehrt werden kann. Danach sollte man es tatsächlich wegwerfen, da der Verzehr sonst ein gesundheitliches Risiko darstellen würde. Das betrifft frische, leicht verderbliche Lebensmittel wie Fleisch oder Fisch.

Das Mindesthaltbarkeitsdatum hingegen ist kein Verfallsdatum. Wie der Name schon sagt, gibt das angegebene Datum an, wie lange das Produkt mindestens haltbar ist. Das heißt, es kann auch danach noch für eine gewisse Zeit problemlos verzehrt werden. Ob das Produkt noch genießbar ist, kann man mit den eigenen Sinnen (Sehen, Riechen, Schmecken) am besten beurteilen: Sieht das Produkt noch gut aus? Keine Verfärbungen, Schimmel o. ä.? Riecht das Produkt so, wie ich es gewohnt bin? Schmeckt es so wie immer?

Wer weniger verschwendet, spart Geld

Mittlerweile gibt es zahlreiche Initiativen gegen das Wegwerfen von Lebensmitteln, z. B. die Kampagne „Zu gut für die Tonne“ vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft oder die private Bewegung gegen Food Waste TooGoodToGo. Beide Initiativen bieten auch Apps an, mit denen man aktiv etwas gegen Lebensmittelverschwendung tun kann. Die Beste-Reste-App von „Zu gut für die Tonne“ enthält Rezeptvorschläge von Sterneköchen, Kochprofis und Hobbyköchen zur Resteverwertung. Und Bei TooGoodToGo zum Beispiel kann man per App bei Läden in der Nähe überschüssige Ware, die sonst weggeworfen würde, zu einem vergünstigten Preis bestellen und abholen.

Und dann gibt es ja noch die über 950 Tafeln in Deutschland. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer retten überschüssige, qualitativ einwandfreie Lebensmittel und verteilen sie an Menschen, die in Not sind. Pro Jahr werden so 265.000 Tonnen Lebensmittel gerettet und an über 1,6 Millionen Menschen weitergegeben. Auch die Troisdorfer Tafel sammelt überzählige oder überproduzierte Lebensmittel und verteilt diese an Bedürftige. So kommen jede Woche alleine bei uns in Troisdorf mehrere Tonnen zusammen.

Tipps gegen Food Waste

Es gibt viele Möglichkeiten, Lebensmittelverschwendung im Alltag zu vermeiden, zum Beispiel auch durch gute Planung und die gute alte Einkaufsliste. Hier einige Tipps:

Woche planen

Es lohnt sich, die nächsten Tage kulinarisch durchzuplanen und die Lebensmittel ganz gezielt einzukaufen: Was wollen wir wann essen? Welche Zutaten können in mehreren Gerichten verwendet werden?

Einkaufsverhalten anpassen

Bleibt regelmäßig etwas übrig und wird dann weggeworfen? Zum Beispiel Reste von Brot, Aufschnitt, Obst oder Gemüse? Vielleicht gibt es das Produkt ja auch in einer kleineren Verpackungsgröße oder man teilt sich das Produkt und die Kosten z. B. mit der Nachbarsfamilie.

Verpackungen beschriften

Oft wirft man etwas weg, weil die Verpackung schon geöffnet ist, aber man nicht mehr so richtig weiß, wie lange es im Küchen- oder Kühlschrank eigentlich schon herumsteht. Einfach das Öffnungsdatum notieren – und möglichst in vorderster Reihe aufbewahren, damit es nicht in Vergessenheit gerät. Mehr über die Haltbarkeit bestimmter Lebensmittel erfährt man hier.

Haltbar machen

Manche Zutaten braucht man nur in kleinen Mengen, sodass zwangsläufig etwas übrigbleibt. Doch vieles lässt sich problemlos einfrieren: Obst, Gemüse, Käse, Butter, frische Kräuter etc. Das gilt auch für Brot oder zubereitetes Essen. Einfrieren und bei Bedarf auftauen – das spart Zeit und Geld. Auch Einkochen ist eine gute Idee: Marmelade aus Obstresten oder Chutneys aus Gemüse. Einfach mal im Internet nach Rezepten suchen!

Richtig aufbewahren

Milchprodukte, Brot, Nudeln, Fleisch oder Obst und Gemüse – Lebensmittel halten länger, wenn man sie richtig lagert. Es kommt auf den richtigen Ort und das richtige Behältnis an. Brot sollte zum Beispiel nicht in Plastiktüten, sondern in einem Brotkasten oder einem Tontopf mit Deckel aufbewahrt werden. Milchprodukte gehören in den Kühlschrank, die meisten Obst- und Gemüsesorten auch. Ausgenommen sind Auberginen, Tomaten, Kartoffeln und Kürbisse sowie Mangos, Bananen und Zitrusfrüchte. Viele weitere Tipps zur richtigen Lagerung von Lebensmitteln gibt es hier.