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10 Tipps für nachhaltige Ernährung

Avatar of schmitz 10. September 2021, Lifestyle , Nachhaltigkeit

Gut für dich, gut für die Umwelt – das zeichnet eine gesunde, nachhaltige Ernährung aus. Hier 10 Tipps, worauf du schon beim Einkaufen achten kannst. 

„Wie häufig ernährst du dich gesund und nachhaltig?“ Auf diese Frage des Marktforschungsportals statista.de gaben rund 71 Prozent der Befragten in Deutschland im Jahr 2020 an, sich meistens gesund und nachhaltig zu ernähren. Doch wie isst man eigentlich nachhaltig? 

Tipp 1: Grünzeug ist gut
Natürlich darf das „Grünzeug“ auch bunt sein. Hauptsache, die Nahrung ist reich an pflanzlichen Komponenten – also mit viel Gemüse, Obst und Vollwertgetreide. Pflanzliche Ernährung ist nachhaltiger, weil für ihre Produktion deutlich weniger Wasser und Energie benötigt werden als für die Erzeugung von Lebensmitteln tierischen Ursprungs.

Tipp 2: Regional und saisonal
Natürlich ist eine Flugmango, die mit dem Flugzeug aus Thailand kommt, nicht nachhaltig. Frisches Obst und Gemüse der Saison vom Wochenmarkt dafür umso mehr. Kurze Transportwege sind klimafreundlich und stellen sicher, dass die Nahrung zum richtigen Zeitpunkt geerntet wird und Nährstoffe erhalten bleiben. Hier geht’s zum Saisonkalender der Verbraucherzentrale.

Tipp 3: Auf Gütesiegel wie Fairtrade & Co. achten
Der Weltklimarat weist schon lange auf die Notwendigkeit hin, die Erderwärmung auf 1,5° Celsius zu begrenzen. Durch den Kauf von nachhaltig produzierten Lebensmitteln kann jeder Mensch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Gütesiegel wie Fairtrade, GEPA, Weltpartner, El Puente, GLOBO, CONTIGO und andere stellen sicher, dass beliebte Produkte wie Kaffee, Kakao, Tee, Bananen, Honig und Blumen entlang der gesamten Produktions- und Lieferkette strenge soziale, ökologische und wirtschaftliche Vorgaben erfüllen.

Tipp 4: Wasser aus der Leitung
Leitungswasser ist ein hochwertiger Durstlöscher und in Deutschland eines der am besten kontrollierten Lebensmittel überhaupt. Das Trinkwasser wird von den örtlichen Wasserwerken gemäß Trinkwasserverordnung mikrobiologisch, physikalisch und chemisch analysiert, kontrolliert und aufwändig gereinigt. Zuhause gilt: Wasser aus der Leitung immer etwas laufen lassen, bevor man es trinkt oder zum Kochen verwendet. Denn nur im sogenannten „Stagnationswasser“, das für längere Zeit in den Rohren gestanden hat, können sich Keime bilden.

Tipp 5: Zurückhaltung bei Fleisch und Fisch
Wer Fleisch oder Fisch zu Dumpingpreisen beim Discounter oder beim Imbiss um die Ecke kauft, kann sich nur in einer Hinsicht sicher sein: Da wurde an der Qualität und am Tierwohl gespart. Wer nicht vegetarisch oder vegan leben möchte, sollte auf Bio-Qualität und Tierwohl-Labels achten.

Tipp 6: Weniger Plastikmüll
Ein Coffee-to-Go-Becher – egal, ob aus Plastik oder Pappe – ist nicht cool, sondern eine Umweltsünde. Das Gleiche gilt für Essen aus Einwegverpackungen und Verpackungsmüll im Allgemeinen. Durchschnittlich 38 Kilogramm Plastik pro Jahr produziert jeder Mensch in Deutschland – recycelt wird davon weniger als man denkt. Das meiste landet irgendwann im Meer, zum Beispiel im Great Pacific Garbage Patch, ein gigantischer 1,6 Millionen Quadratmeter großer Strudel aus Plastikmüll. Das ist die vierfache Fläche Deutschlands.

Tipp 7: Möglichst wenig Palmöl
Palmöl steckt mittlerweile in viel zu vielen Produkten, z. B. in Fertiggerichten, Nuss-Nougat-Cremes, Süßigkeiten, Kosmetika, Wasch- und Reinigungsmitteln und sogar als Beimischung in Dieselkraftstoffen. Der Haken: Für die Palmöl-Produktion werden weltweit Regenwälder im großen Stil abgeholzt – mit den bekannten schädlichen Folgen für das globale Klima. Wenn schon Palmöl, dann am besten in Bio-Qualität!

Tipp 8: Heimische Superfoods 
Haferflocken, Leinsamen, Brokkoli, Äpfel und Birnen – hierzulande gibt es viele Nahrungsmittel, die nachweislich supergesund sind und, wenn sie gut zubereitet sind, richtig lecker schmecken. Heimische Superfoods sind daher eine gute Alternative zu Exoten wie Quinoa, Goji-Beeren oder Chiasamen, die erst per Flugzeug oder Containerschiff zu uns gebracht werden müssen. Und nachhaltige Produktionsbedingungen sind oft auch nicht gegeben: Für Avocados werden beispielsweise in Peru oder Mexiko massiv Wälder gerodet.

Tipp 9: Fertigprodukte meiden
Fertiggerichte sind praktisch, aber schmecken meistens nicht. Was aber noch nachteiliger zu Buche schlägt, ist ihre Klimabilanz, wenn die Zutaten aus verschiedenen Regionen der Welt stammen. Leider ist eine Herkunftsangabe laut Verbraucherschutzportal Lebensmittelklarheit nur für wenige Lebensmittel verbindlich vorgeschrieben. Zwar gibt es seit dem 1. April 2020 eine Kennzeichnungspflicht für die so genannte primäre Zutat. Doch wenn dann bei einem Allgäuer Erdbeerjoghurt der Joghurt im Fokus steht, können die Erdbeeren dennoch (wie so oft) aus China stammen. 

Tipp 10: Neugierig und kritisch bleiben
Wer weiß schon, wie Cashew-Nüsse angebaut werden. Oder Pinienkerne? Viele Lebensmittel konsumieren wir ganz selbstverständlich, ohne dass wir eine klare Vorstellung davon haben, wie sie erzeugt werden. Ein Beispiel ist der Anbau von Mandeln, die in Deutschland nicht nur zum Backen und Knabbern gekauft, sondern auch in Form von Mandelmilch immer beliebter werden. Doch leider ist der übermäßige Anbau von Mandeln extrem klimaschädlich, da sie besonders gut in dürregeplagten Regionen gedeihen. Dazu zählen Kalifornien und die Mittelmeerländer. Wer bewusster und nachhaltiger genießen möchte, sollte also einfach mal die Produktionsbedingungen seiner Food Favourites hinterfragen.